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ZAHNHEILKUNDE


Aufbau des Zahns

Der Zahn wird in einen sichtbaren Teil (Zahnkrone), und einen im Kieferknochen eingelagerten Teil (Zahnwurzel) unterteilt. Der Hauptteil des Zahns wird als Zahnbein bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine knochenartige Substanz, die die Form und Größe des Zahns bestimmt. Im Bereich der Zahnkrone wird das Zahnbein von einer dünnen Schicht, dem Zahnschmelz, überzogen.

Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des Körpers und besteht aus ausgehärteten Kristallgefügen. Er ist "nicht vital"; das bedeutet, dass Schäden am Zahnschmelz nicht mehr vom Körper repariert werden können.

Demgegenüber ist das Zahnbein im Bereich der Wurzelhöhle des Knochens, sog. Zahnfach, vom Wurzelzement überzogen. Das Wurzelzement ist eine knochenähnliche Substanz, die als Anheftungsgrundlage für die Zahnwurzelhaut dient und zu reparativen Vorgängen fähig ist. Im Inneren des Zahnbeins befindet sich die Zahnhöhle, sog. Pulpa, in der die Nervenfasern, die Blut- und Lymphgefäße sowie lockeres Bindegewebe liegen.


ENTWICKLUNG DER MILCHZÄHNE

Die Entwicklung der Milchzähne beginnt bereits vor der Geburt. So bilden sich in einem Teil der Kieferknochen, sog. Zahnleiste, die Kronen der Milchzähne. Durch die Vergrößerung der Zahnkrone und das Einsetzen des Zahnwurzelwachstums wird der Milchzahn langsam in Richtung des Knochenrandes geschoben.

Der Knochen über der Kronenspitze beginnt sich langsam aufzulösen, sodass der Milchzahn zum Zeitpunkt des Durchbruchs nur noch durch das Zahnfleisch bedeckt ist. Der Durchbruch der Milchzähne findet zwischen der 3. und 6. Lebenswoche statt.

Das Milchzahngebiss des Hundes besteht aus insgesamt 28 Zähnen; das der Katze aus insgesamt 26 Zähnen.


Entwicklung der bleibenden Zähne

Im Kieferknochen befindet sich im Bereich der Wurzelspitze der Milchzähne die Anlage für die bleibenden Zähne. Hier beginnt die Entwicklung der Zahnkrone. Mit dem 2. bis 3. Lebensmonat beginnt die Entwicklung der Zahnwurzel, sodass der Zahn langsam in die Länge wächst und die Zahnkrone langsam nach oben schiebt. Mit zunehmender Größe der Zahnkrone wird die Zahnwurzel des Milchzahns langsam aufgelöst, so dass dieser ausfällt.

Da das bleibende Gebiss mehr Zähne enthält als das Milchzahngebiss, kommt es im Bereich der Zähne, die keinen Milchzahn "besitzen", zu einer Auflösung des Kieferknochens.

So ist die Krone des entsprechenden Zahns kurz vor dem Durchbruch nur noch von Zahnfleisch bedeckt.Der Zahnwechsel findet zwischen dem 3. und 7. Lebensmonat statt und kann je nach Rasse leicht variieren.

Das bleibende Gebiss des Hundes besteht aus insgesamt 42 Zähnen; das der Katze aus insgesamt 30 Zähnen.


Zahntypen

Es gibt insgesamt vier verschiedene Zahntypen, die unterschiedliche Funktionen besitzen. Man unterscheidet:

Schneidezahn - Incisivus

Hierbei handelt es sich um die kleinen Zähne die zwischen den großen Eckzähnen liegen. Sie dienen zum einem dem Ablösen des Fleischs vom Knochen, zum anderen werden sie zur Fellpflege eingesetzt. Insgesamt besitzen Hunde und Katzen jeweils 12 Incisivi - sechs im Ober- und sechs im Unterkiefer.

Fangzahn - Caninus

Die Eck- oder Fangzähne (Canini) dienen dem Fangen und Erlegen der Beute, weshalb man sie auch als Fangzähne bezeichnet. Hunde und Katzen besitzen insgesamt jeweils 4 Canini.

vorderer Backenzahn - Prämolar

Die vorderen Backenzähne (Prämolaren) dienen in erster Linie dem Kauen und Zerreißen des Fleischs. Die hinteren Zähne der Prämolaren werden auch als Reißzähne bezeichnet. Während Hunde 16 Prämolaren haben, besitzen Katzen lediglich 10 Prämolaren.

hinterer Backenzahn - Molar

Die hinteren Backenzähne fehlen im Milchzahngebiss und entwickeln sich erst mit den bleibenden Zähnen. Sie dienen in erster Linie dem Zerkleinern des Futters. Hunde besitzen insgesamt 10 Molaren während Katzen nur 4 Molaren haben.


Zahnformel

Die Zahnformel gibt an, aus wie vielen Zähnen sich das Gebiss zusammensetzt, wie es aufgebaut ist und wo welche Zähne liegen.

Zahnformel des Hundes

Milchzahngebiss

  • 3i  1c  3p  (Zähne des Oberkiefers einer Seite)

  • 3i  1c  3p  (Zähne des Unterkiefers einer Seite)

Bleibendes Gebiss

  • 3I  1C  4P  2M

  • 3I  1C  4P  3M

Zahnformel der Katze

Milchzahngebiss

  • 3i  1c  3p  (Zähne des Oberkiefers einer Seite)

  • 3i  1c  2p  (Zähne des Unterkiefers einer Seite)

bleibendes Gebiss

  • 3I  1C  3P  1M

  • 3I  1C  2P  1M


Maulflora

Unter dem Begriff "Maulflora" versteht man die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die die Maulhöhle besiedeln. Dabei besteht die gesunde Maulflora aus Hunderten verschiedener Bakterienarten sowie einiger Pilzarten bzw. Hefen.

Die normale Maulflora besitzt zum größten Teil eine Schutzfunktionum die Besiedelung der Maulhöhle mit Krankheitserregern zu verhindern. Gleichzeitig stellt sich ein Gleichgewicht aus den verschiedenen Bakterienarten ein. Dieses Gleichgewicht verhindert, dass es zu einer Überwucherung einer einzelnen Bakterienart kommt.


Zahnbehandlungen


Dentalröntgen

Das Zahnröntgen (sog. intraorales Dentalröntgen) ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren zur Feststellung von Erkrankungen der Zähne, der Zahnwurzeln und des Zahnhalteapparates. So können unter anderem Fehlstellungen der Zähne, fehlende Zähne, Zahnwurzelprobleme und Schäden im Kiefer bildlich dargestellt werden.

Damit der Patient in Ruhe geröntgt werden kann, muss er für diese Untersuchung sediert oder in Narkose gelegt werden. Werden im Verlauf dieser Untersuchung Schäden festgestellt, können diese in den meisten Fällen direkt behandelt werden, zumal der Patient bereits sediert bzw. in Narkose ist.


Zahnsteinentfernung (Zahnsanierung)

Zahnstein entsteht durch weiche Beläge, sog. Plaques, die sich an den Zähnen ablagern und mit der Zeit zunehmend verhärten. Dabei sind nicht einzelne Zähne von Zahnstein betroffen; vielmehr sind mehrere Zähne oder sogar das gesamte Gebiss von den Ablagerungen befallen.

Der Zahnstein wird mittels spezieller Ultraschall-Zahnstein-Geräte entfernt. Hierfür muss das Tier in Narkose gelegt werden. Nach dem Entfernen des Zahnsteins werden die Zähne genau untersucht. So kann es sein, dass es durch die Zahnsteinauflagerungen zu einer Schädigung des darunterliegenden Zahns gekommen ist und dieser ggf. entfernt werden muss.

Nachdem die Zähne gesäubert wurden, werden auch die Zahntaschen gereinigt und anschließend die Zahnoberfläche mit einer speziellen Paste poliert. Dadurch wird die Zahnoberfläche glatt, sodass sich neue Plaque schwerer anheften und somit die Neubildung von Zahnstein zeitlich hinausgezögert werden kann.


Zahnsteinprophylaxe

Die effektivste Maßnahme zum Entfernen des Zahnplaques ist das Zähneputzen mittels einer weichen Zahnbürste. Wichtig ist es immer alle Zahnflächen gründlich zu reinigen. Das tägliche Zähneputzen ist ein Lernprozess, der am besten bereits von klein auf geübt werden sollte. Ist es nicht möglich die Zähne zu putzen können andere Maßnahmen ergriffen werden, um die Zahngesundheit zu verbessern. Hierzu gehören:

Bewegung:

Durch die körperliche Anstrengung beginnt der Hund zu Hecheln. Dies erhöht die Speichelproduktion, die die Selbstreinigung des Gebisses automatisch verbessert.

Fütterung:

Die natürliche Selbstreinigung des Gebisses dauert etwa 12 Stunden. Da mit jeder Nahrungsaufnahme neuer Plaque gebildet wird, kann eine zu häufige Fütterung (z.B. mit "Leckerlies") den Selbstreinigungsmechanismus des Gebisses deutlich erschweren. Daher wird empfohlen Hunde nur zweimal am Tag zu füttern.

Futtermittel:

Insbesondere Trockenfutter kann eine Neubildung von Zahnstein verzögern. Durch das Zerbeißen der Futterkroketten können diese über die Zahnoberfläche reiben. In manchen Futtermitteln sind unter anderem spezielle Substanzen enthalten, die sich im Speichel lösen und damit die Neubildung von Zahnplaque verzögern können.

Kauartikel:

Die Selbstreinigung des Gebisses kann durch spezielle Kauartikel unterstützt werden. So enthalten einige zusätzliche Enzyme, die unter Umständen bereits aufgelagerte Plaque reduzieren kann.

Nicht geeignet sind dagegen richtige Knochen: Sie sind zu hart und können zu Rissen und Frakturen der Zähne führen und auf Dauer eine zu starke Abnutzung des Gebisses bewirken.

Fluids:

Hierbei handelt es sich um spezielle Gele, die meist einmal täglich mit dem Finger auf die Zahnoberfläche aufgetragen werden. Sie enthalten Substanzen, die der Plaque-Entstehung auf chemischer Ebene vorbeugt bzw. bekämpft.


Zahnextraktion

Unter einer Zahnextraktion versteht man das Entfernen ("Ziehen") eines Zahns. Zu den häufigsten Gründen für das Ziehen eines Zahns sind Läsionen im Bereich des Zahnhalteapparates, die als Folge einer un- (oder nicht ausreichend) behandelten Zahnfleischentzündung und/oder der resultierenden Parodontitis entstehen.

Parodontale Schäden sind irreversibel, sodass ein oder auch mehrere Zähne nicht mehr erhalten werden können und daher gezogen werden müssen. Insbesondere beim Hund kommt es darüber hinaus häufig zu Zahnfrakturen oder persistierenden Milchzähnen. Dem gegenüber ist bei Katzen insbesondere die FORL (Feline odontoklastisch-resorptive Läsion) die häufigste Ursache einer Zahnextraktion. Für die Zahnextraktion muss das Tier in Narkose gelegt werden.

Bei einfachen Zahnextraktionen wird zunächst das um den entsprechenden Zahn gelegene Zahnfleisch gelöst. Anschließend wird mit speziellem Werkzeug (z.B. Extraktionshebel, Luxatoren) der Zahn in seinem Zahnfach so weit gelockert, dass er schließlich mittels einer Extraktionszange gezogen werden kann.

Bei Zahn- oder Kieferfehlstellungen wird mit einem Spezialisten für Tierzahnheilkunde zusammengearbeitet.


Heimtiere

Die Zähne von "Hasenartigen" und  Nagetieren  wie Meerschweinchen, Degu und Chinchilla wachsen während des gesamten Lebens. Nur durch das Nagen und Kauen kann der dauerhafte Wachstum der Zähne abgefedert und kompensiert werden.

Durch eine falsche Fütterung kann es zu Zahnfehlstellungen oder einem unphysiologischen Abrieb der Zahnsubstanz kommen, so dass kleine "Häkchen" entstehen, die die Maul- und/oder Zungenschleimhaut verletzen können. Folge können Entzündungen der Maulschleimhaut sein. Oftmals wird dadurch die Nahrungsaufnahme erschwert oder sogar ganz verhindert.

Da Kaninchen und Nagetiere zu den Fluchttieren gehören, verstecken sie Krankheitssymptome recht lange. Treten Symptome auf, ist die Erkrankung in der Regel schon weit fortgeschritten und daher oftmals in einem akuten Stadium.

Wichtige Hinweise auf eine Problematik der Zähne sind ein Gewichtsverlust, eine reduzierte Futteraufnahme, ein Schmatzen beim Kauen, vermehrtes Speicheln bzw. nasses Fell im Bereich um das Mäulchen oder Ausfluss aus den Augen.


Ausgewählte Erkrankungen der Zähne und Maulhöhle


persistierende Milchzähne

Der Zahnwechsel von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen erfolgt vom 3. bis 7. Lebensmonat. Durch die Entwicklung der bleibenden Zähne schiebt er sich nach oben. Dabei wird die Zahnwurzel des Milchzahns aufgelöst, so dass er ausfallen kann.

Findet diese Resorption nicht statt, schiebt sich der bleibende Zahn neben den Milchzahn. Hierdurch kann es zu einer Zahnfehlstellung, aber auch einer Fehlstellung des gesamten Kiefers kommen. Betroffen sind ausschließlich Hunde der kleinen Rassen (z.B. Rehpinscher, Malteser).


Plaque, Zahnstein, Gingivitis

Anfänglich bildet sich aus einem dünnen Speichelfilm, Futterresten, Mineralien und Bakterien der Maulflora ein weicher Belag auf den Zähnen, die sog. Plaque. Durch Einlagerung von Mineralsalzen aus dem Speichel verfestigt sich die Plaque schließlich zu Zahnstein. An dessen rauer Oberfläche bleiben erneut Ablagerungen hängen. Durch die Vermehrung von krankmachenden (pathogenen) Bakterien im Zahnstein und der rauen Zahnsteinoberfläche kommt es zu Irritationen des Zahnfleisches, was schließlich in einer Entzündung gipfelt.

Die Zahnfleischentzündung (sog. Gingivitis) kann sich durch Zahnfleischblutungen zeigen. Dadurch können die Bakterien und der Zahnstein tiefer in den Zahnhalteapparat und den Kiefer wandern (sog. Parodontitis). 

Dabei Zerstören die Bakterien und deren Stoffwechselprodukte die elastischen Haltefäden, die den Zahn im Zahnfach halten. Folge ist eine Lockerung der betroffenen Zähne. Gleichzeitig wird auch der Kieferknochen angegriffen und es kommt zum Verlust von Kiefersubstanz, die mit einem Zahnausfall einhergehen kann.

Durch die dauerhafte Besiedlung der Maulhöhle mit pathogenen Bakterien, können diese abgeschluckt werden oder gelangen durch die entzündetet Maulschleimhaut ins Blut. So können sie in andere Gewebe und Organe verschleppt werden und dort zu Schäden führen (z.B. Herzklappenentzündung, schwere Leber- und Nierenerkrankungen).


Zahnfraktur

Die Zahnfraktur oder "Kronenfraktur" betrifft meist Hunde, und dabei insbesondere solche, die mit Steinen und/oder Stöcken spielen. Durch die Fraktur der Zahnkrone kommt es zur Eröffnung des Zahnmarks (Pulpa). Hierbei handelt es sich um die mit Bindegewebe gefüllte innere Zahnstruktur, die von Nervenfasern durchzogen und sehr stark durchblutet ist.

Bei einer frischen Fraktur ist es möglich durch eine endodontische Behandlung des Zahns diesen zu erhalten. Bei älteren Zahnfrakturen kann es durch die Bildung von Dentin (eine spezielle Zahnsubstanz) zu einem Verschluss der eröffneten Pulpahöhle kommen und der Zahn damit vital bleiben. Kommt es jedoch zu einer Verfärbung des Zahns spricht dies für das Absterben desselbigen und er sollte gezogen werden.


Feline odontoklastisch-resorptive Läsion (FORL)

Der Begriff 'Feline odontoklastisch-resorptive Läsion' (FORL) steht für eine degenerative Erkrankung der Zähne, die nur bei Katzen auftritt. Dabei kommt es zu einer Auflösung der Zahnwurzeln, deren genaue Ursache nach wie vor nicht geklärt ist. Durch eine Aktivierung körpereigener Zellen (sog. Odontoklasten) kommt es zu einer Zersetzung des Dentins - der knochenähnliche Hauptbestandteil des Zahnbeins. Die Nerven des Zahns bleiben dagegen intakt und verursachen massive Schmerzen. Da in der Regel zuerst die Zahnwurzeln betroffen sind, ist die Erkrankung oft lange nicht erkennbar. Darüber hinaus betrifft diese Erkrankung nicht einzelne Zähne, vielmehr sind stets mehrere Zähne betroffen. So ist davon auszugehen, dass wenn eine FORL an einer Stelle sichtbar wird, der Prozess an anderen Zähnen bereits begonnen hat.

Im Anfangsstadium ist die FORL meist ohne auffällige Symptome. Erst im fortgeschrittenem Stadium zeigt die Katze ein verändertes Verhalten z.B. bei der Futteraufnahme, ein vermehrtes Speicheln, ein Zähneknirschen oder -klappern, ein vermehrtes Kopfschütteln und/oder eine Kopfschiefhaltung.

Für die Diagnose der FORL ist zwingend die Anfertigung von Röntgenaufnahmen der Zähne (sog. Dentalröntgen) erforderlich. Nur so lässt sich erkennen, ob im Bereich unter dem Zahnfleisch und im Zahnhalteapparat bereits eine Auflösung der Zahnwurzelsubstanz eingesetzt hat. Da der Zerfall der Zahnsubstanz weder behoben noch verhindert werden kann, müssen alle Zähne, die von FORL betroffen sind restlos entfernt werden. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass Zähne die zum Zeitpunkt der Behandlung noch gesund sind, im Verlauf ebenfalls erkranken, so dass eine erneute Behandlung mit Zahnextraktion erforderlich wird.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Katze auch ohne Zähne gut zurechtkommt. Oftmals fressen sie sogar besser als zuvor, da durch die Entfernung der Zähne als schmerzauslösenden Ursache keine Schmerzen mehr vorhanden sind.


feline juvenile Gingivitis

Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) die ausschließlich junge (juvenile) Katzen bis etwa zum dritten Lebensjahr betrifft. Meistens beginnt sie mit dem Zahnwechsel, wobei die genaue Ursache noch nicht geklärt ist.

Typisch für diese Erkrankung ist eine Rötung in Form eines roten Saums um den Zahnhalteapparat bis hin zu massiven Schwellungen des Zahnfleisches. Oftmals zeigen die betroffenen Katzen ein verändertes Verhalten z.B. bei der Futteraufnahme wie einseitiges Fressen, vermehrtes Speicheln, Zähneknirschen oder -klappern oder sie haben einen unangenehmen Maulgeruch. Wichtig ist, die Erkrankung frühzeitig und ausreichend stark zu behandeln, da ohne die nötige Therapie permanente Schäden am Zahnhalteapparat entstehen können.

Im Vordergrund der Behandlung steht die Zahnpflege, die sich jedoch gerade bei Katzen oftmals als sehr schwierig erweist. Alternativ kann die Gabe eines bestimmten, auf das Immunsystem wirksames Antibiotikum sinnvoll sein. Auch immunwirksame Medikamente wie z.B. Interferon können gegeben werden. Erst wenn alle Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen, sollte über eine dauerhafte Gabe von Kortison nachgedacht werden.

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